Der Rest war Pillepalle!

 

Die nächsten Tage verbrachten wir im gnadenvollen Schutz des Festlandes. Wie schön. Immer noch waren Kay und ich dankbar und sehr froh, die gesamte Crew physisch und psychisch gesund, oder zumindest nicht kränker als vorher, ans Festland gebracht zu haben! Der Stein fiel mit einem großen Plums vom Herzen. Jetzt waren wieder so Fragen: Was essen wir heute? und : Haben wir noch genügend Bier? wichtig. Auch sehr schön: Landgang ohne Waffe. Reduktion der Bekleidung unterm Ölzeug auf drei Schichten. Fellmütze oder Stirnband aber nicht mehr: Gesichtsmaske, Stirnband und darüber Fellmütze (plus Kapuze vom Ölzeug wenns regnet). Keine Eiswachen mehr. Puhh.

 

Wir bewegen uns gedanklich jetzt nur noch in Breitengraden.  Da die Kurse hin und zurück von und nach Spitzbergen ziemlich exakt 0˚ bzw 180˚ betragen ist jede Minute Breitengrad praktischerweise auch gleich eine Seemeile.  Seit unserem TuningPoint Virgohamna auf 79˚43,3 N zurück nach Süden bildete ich mir mit jeder Meile ein, daß es wärmer würde. Meine ganz eigene spezielle Motivationstechnik. 😊 Seit der Bäreninsel wurde mein Hirngespinst dann auch von den anderen bestätigt.  Wir genießen mediterrane 10˚C und sitzen im T-Shirt draußen.  

 

Wir hangelten uns in Wahnsinns-Etmalen von 15 Meilen am Tag Richtung Tromsö.

 

Daddeldu. Fressi-Fressi. Heia-Butzi-Bubu.

Wir machten außerdem viele taktische Spaziergänge, vorzugsweise in unwegsames Gelände. Manchmal wurde es an Bord halt doch etwas eng.

 

In Sörlenangen erfüllte sich Suses ganz spezieller Traum. Nee, nicht was ihr denkt, aber auch was zum Fressen😊

Reka! Krabben! Größer als diejenigen, welche wir von zu Hause kennen und irrsinnig lecker. Wir ergatterten 3 kg für uns 6 People und Suses Befürchtung, es könnte nicht reichen löste sich schnell in Luft auf. Dazu eine Aioli mit 8 (!) Knoblauchzehen. Wir ergingen uns in Völlerei, veranstalteten eine Sauerei erster Klasse und stanken gen Himmel nach Krabben und Knoblauch. Es war herrlich!

 

In Sörlenangen trafen wir auf die „Orion“ mit Lore und Peter aus Braunschweig. Die Welt ist ein Dorf! Man kam ins Gespräch und war sich schnell sympathisch. Die beiden haben weltweit zig-Meilen auf dem Buckel und wir verabredeten uns, in Tromsö unsere bilateralen Gespräche über Schiffsführung und Reviere zu vertiefen.

 

Donnerstag erreichten wir wieder Tromsö, so daß die scheidende Crew noch genügend Zeit für Sightseeing hatte. Kay und ich kümmerten uns um Schiffsbelange, die Crew brachte Ordnung und Sauberkeit in den Schiffskörper.

Von Suse, Rob und Merle fällt der Abschied wieder schwer. Suse und Rob sind ein tolles Gespann und wir planen in Gedanken schon den nächsten Trip, am besten noch mit Gerd und Inki, dann geht’s richtig hoch her!

 

… und die Merlemaus ging von Bord! Ich vermisste das Balg sofort!   Schon allein, weil sie so schön gekocht hat! 😊 Die Lütte konnte es kaum erwarten, in ihr eigenes Bett zu krabbeln, die Tür zuzumachen und endlich, endlich wieder Privatsphäre zu haben. Man kann es ihr nicht verdenken! 😊😊😊